Die Idee
Als im Sommer und im Herbst 2002 die Lage für das Meininger Theater immer bedrohlicher wurde, gingen die Meininger Bürger wieder auf die Straße (wie im Herbst 1989), um für den Erhalt ihres Theaters zu demonstrieren. Organisiert wurden die Demonstrationen von Jugendlichen.
Symbolisch wurde dann das Theater mit einem Schutzschild aus Kerzen tragenden Menschen aller Generationen umringt. Flammende Reden für den Erhalt des Theaters wurden gehalten. Es wurde aus dem Einigungsvertrag von 1990 zitiert, nach dem die Kultur im Beitrittsgebiet ungeschmälert erhalten werden soll. Es wurde der Missstand aufgezeigt, dass das Theater, von der Monarchie dem Volke zur Freude und Erhebung hinterlassen, nun von der Demokratie zu Grunde gerichtet wird.
In dieser Situation trat der Gedanke auf, nicht nur zu reden, sondern auch der damaligen Landespolitik mit der Errichtung einer Stiftung ein Zeichen bürgerschaftlichen Engagements entgegenzusetzen.
Die Vorbereitung
In diesem Herbst 2002 erklärten viele Bürger, nicht nur aus Meiningen, sondern auch Freunde des Theaters von Düsseldorf bis Dresden und von München bis Hamburg, wie auch die Stadt Meiningen, ihre Bereitschaft, sich an der Aufbringung der 25.000 € als Mindestsumme für die Genehmigung einer Stiftung zu beteiligen.
Nach intensiver Vorbereitung im Gespräch mit den Finanzbehörden und mit der Genehmigungsbehörde im Thüringer Innenministerium wurden die zugesagten Stiftungsbeiträge angefordert und auf ein Treuhandkonto eingezahlt.
Die Errichtung
Am 17. November 2003 fanden sich die acht Stifter zum Stiftungsgeschäft zusammen:
Wieland Sorge, Bundestagsabgeordneter a.D.
Peter Backhaus, Landtagsvizepräsident a.D.
Dr. Horst Strohbusch, Bürgermeister a.D.
Albert Pasch, Schauspieldirektor a.D.
Frieda Vogt, Rentnerin
Dr. Jörg Tasler, Arzt
Christian Latour, Rechtsanwalt
Johann-Friedrich Enke, Pfarrer.
Mit dem Stiftungsgeschäft errichteten sie die Meininger Theaterstiftung als eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Meiningen.