„Stiften gehen“ beim Brunch

Meininger Tageblatt


„Stiften gehen“ beim Brunch


Zum einem Brunch unter dem Motto „Stiften gehen“ war am Sonntag erstmals ins Theater eingeladen worden. Den Anlaß gab das zehnjährige Jubiläum der Meininger Theaterstiftung.

Meiningen.Wie der Regen vom Himmel so strömten die Besucher – Jung und Alt, viele in Familie – am Sonntag ins Meininger Theater. Besser hätte man diesen Tag wohl nicht verbringen können. Künstler und Mitarbeiter verwöhnten die Gäste mit unterhaltsamen und lukullischen Genüssen. Hinter den Kulissen .boten sie vielseitige Einblicke in die künstlerische Arbeit:. Mitglieder aller Sparten musizierten, sangen und spielten auf der großen Bühne, im Orchesterprobenraum, Ballettsaal, Chorsaal und auf der kleinen Probebühne. Zu erleben gab es Ausschnitte aus laufenden Produktionen wie das Musical "Blutsbrüder", das Puppenspiel „Die Abenteuer des kleinen Ritter Maus" oder das Solostück "Die große Erzählung". Zudem präsentierte der neu engagierte Schauspieler Hagen Bähr, der als Hippolyt in der freitäglichen Premiere „Phädra" ein herausragendes Debüt gab, eigene Songs. Und Phillip Henry Brehl, Schauspielabsolvent im ersten Engagement, stellte seine Vorsprechrolle. Richard III. in der Technik des japanischen Kabuki vor.


Selbstgemachtes am Buffet
Zwischendurch konnten sich die Besucher beim Brunch in der Theaterkantine und im Probenraum stärken. Mitarbeiter des Hauses hatten ein Buffet mit selbstgemachten Salaten, Snacks, Bratwürsten, Kuchen und Getränken vorbereitet Damit wollten sie nicht nur die Besucher bewirten, sondern auch den Mitgliedern der Theaterstiftung für ihre zehnjährige Arbeit danken. Gründungsmitglied und Altbürgermeister Dr. Horst Strohbusch freute sich über die große Resonanz. Denn, so bedauerte er, in der Öffentlichkeit sei die Theaterstiftung immer noch zu wenig bekannt. Der 87-Jährige ist heute ihr Ehrenmitglied, zugleich ist er Mitglied im Förderverein Meininger Theaterfreunde, den er ebenfalls mit gründete. Intendant Ansgar Haag bedankte sich beim Stiftungspräsidenten Dr. jörg Tasler für die überreichten Stiftungserträge der Jahre 2012 und 2013. Beides hätte seine Existenzberechtigung, wobei er sich eine bessere Zusammenarbeit zwischen den beiden Gremien wünscht, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Was es mit dem „Stiften gehen“ auf sich hat, das erklärte Dr. Jörg Tasler, der Präsident der Meininger Theaterstiftung.

Im Anschluss an das l. Foyerkonzert der Saison – diesmal mit den Zuhörern auf der großen Bühne platziert- übergab er dem Intendanten Ansgar Haag zwei Geldsäcke, "gefüllt" mit den Erträgen der Jahre 2012 und 2013 des derzeitigen Stiftungsvermögens von rund 165 000 Euro. Er erinnerte an die Demonstration im Herbst 2002 mit rund 2000 Meininger Bürgern. Jugendliche hatten sie damals initiiert, weil die Existenz des Meininger Theaters in Gefahr war. Intendant Ansgar Haag, der ab 2005 das Meininger Theater in eine sichere Zukunft mitgeführt hat, dankte dem Stiftungspräsidenten. Das Geld werde dem jungen Publikum zugutekommen, es fließe in die Kinder- und Jugendkonzerte sowie die Märchenoper "Hänsel und Gretel". Mit dem sonntäglichen Brunch konnte das Stiftungsvermögen um 1068 Euro erhöht werden. Es sind die Spenden der Besucher für den rundum gelungenen- kostenlosen- Blick hinter die Kulissen des Theaters.